Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart

Beschreibung

Im November 2024 jährt sich zum 35. Mal der Fall der Berliner Mauer. Wir wollen dieses Datum zum Anlass nehmen, um im Rahmen einer interdisziplinären Ringvorlesung auf die umstürzenden Ereignisse des Jahres 1989 zurückzuschauen und ihre Aktualitätspotenziale zu erkunden. Unter dem Titel "Geschichtszeichen der Freiheit. Deutungen der Friedlichen Revolution in der Gegenwart" sollen dabei Perspektiven aus Philosophie, Theologie, Soziologie, Rechts- und Geschichtswissenschaften, sowie Literatur und Theater zu Wort kommen. / / / Immanuel Kant hat einst die Französische Revolution als ein „Geschichtszeichen“ bezeichnet, weil sie noch in den fernsten Zuschauern die Hoffnung auf die prinzipielle Verbesserungsfähigkeit menschlicher Verhältnisse habe wecken können. Ein derart unvergessliches Ereignis könne „den Völkern“ immer wieder „in Erinnerung gebracht und zu Wiederholung neuer Versuche dieser Art erweckt werden“. Der erinnernde Rückblick auf 1789 sollte aus Kants Sicht zum Mittel gegen die lähmende Macht von Pessimismus und Resignation werden. / / / Gerade in unseren Zeiten einer vielbeschworenen Krise des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats und des westlich-liberalen Gesellschaftsmodells scheint solch ein Gegenmittel mehr als nötig zu sein. Könnte die noch immer randständige Erinnerung an die im Osten Deutschlands und Europas vor mehr als dreißig Jahren begonnene politische Revolution hier nicht einen entscheidenden Beitrag leisten? Der Bearbeitung dieser Frage ist das hier vorgestellte Projekt gewidmet - unter ausdrücklicher Berücksichtigung religiöser Dimensionen und Aspekte.